Als Organisator möchte ich nunmehr auch ein Fazit zum Webkongress ziehen.
Das gesamte Orgateam ist mit dem Kongress sehr zufrieden. Er war ein voller Erfolg.
Das „größte“ Problem, während des Kongresses waren lediglich die Namensschilder die aus einigen Badgets rausflogen 🙂
Von Seiten der Teilnehmer und Referenten haben wir durchgängig positives Feedback erhalten.
Von daher also: Daumen hoch!
Nach dem Kongress heißt aber auch vor dem Kongress (auch wenn wir es noch nicht fest beschlossen haben, ob und wann der nächste stattfindet).
Daher mache ich nunmehr eine etwas detailliertere Analyse:
Themenauswahl
Die Zusammenstellung der drei Themengebiete fand Zustimmung. Sorge bereitete im Vorfeld die Frage, ob gerade Entwickler von Templates und Javascript-Frameworks zusammenpassen könnten. Und ob auch dann noch eine Kombination von Social Networkern, Bloggern und Vertretern der Netzkultur den Bogen nicht überspannen würde.
Aber die Sorge war unbegründet. Der Bogen zwischen diesen drei Themengebieten konnte erfolgreich gespannt werden: Entwickler und Designer arbeiten Hand in Hand zusammen und sind teilweise selbst als User im Mitmach-Web vertreten. User wiederum nutzen Standards, um im Web aktiv zu sein und nutzen dabei auch moderne Webtechniken. Erst moderne Webtechniken – wie eben gute Frameworks und Templates – erlauben erst das Mitmach-Web.
Zeitplanung; Zusammenstellung und Abfolge der Vorträge
Positiv haben sich für Teilnehmer, Referenten und Organisatoren die Pausen und die Verteilung auf zwei Tage erwiesen. Diese Organisationsstruktur wurde von allen begrüßt, es gab keine negative Meinung hierzu. Lediglich ein Feedback haben wir bekommen, in der eine Verlängerung der Pausenzeit (15 Minuten) gewünscht wurde.
Auch das Konzept und der Einbau von Lightning-Talks und Adhoc-Voträgen wurde sehr positiv aufgenommen. Bei den Lightning-Talks wäre jedoch überlegenswert, hier etwas mehr Referenten zu holen, und dabei auch Leute, die dieses Vortragskonzept kennen und es daher auch so gut und enthusiastisch ausfüllen können wie Jens Grochtdreis.
In der Zeit hätten wir sicher noch jemand weiteren auftreten lassen können.
(Was nicht heißt, dass die Vortragenden schlecht waren! Richtig mitreißen und in Stimmung versetzen konnte jedoch nur Jens Grochtdreis in seinem Lightning-Talk. Jens kennt aber auch den Stil für solche Talks und weiß sie daher einzusetzen. Im Prinzip muss man schon einmal einen Lightning-Talk gesehen haben, um zu wissen, was und wie man diese in Unterschied zu normalen Vorträgen aufziehen kann um daraus noch mehr herauszuholen.)
Die Moderation bei den Lightning-Talks ist auch wichtig, um die Struktur lebendig zu machen. An- und Abmoderation dürfen nicht fehlen, auch der Hinweis ob noch Fragen in den verbliebenen Zeitrahmen passen oder nicht.
In einem Blog wurde Kritik in Bezug auf die zeitliche Abfolge der Vorträge geäußert. Zu recht.
Es wäre sicher schöner gewesen, die Vorträge zeitlich so zu reihen, dass ähnliche Themen aufeinander folgen.
Leider sprach dagegen die Abhängigkeit von anderen Vorgaben: Nicht jeder Referent konnte zu jeder Zeit sprechen. Im Vorfeld der Programmplanung musste gerade hier viel geschoben werden, um alle Wünsche zu befriedigen.
Auch ist es wegen der Ausgewogenheit wichtig, dass bei parallelen Vorträgen überlegt wird, wen und welches Thema parallel zu einem anderen gestellt werden kann.
So wäre es bspw. ein Unding gewesen, Paul Bakaus parallel zu Dirk Jesse zu setzen.
Des Weiteren kamen die Adhoc-Voträge etwas zu kurz: Die Konkurrenz durch die sehr guten Vorträge war meist zu groß, als dass jemand diese verpassen und einen AdHoc-Votrag halten oder hören wollte.
Hier wäre zu überlegen, ob man den AdHoc-Vorträgen einen besseren zeitlichen Raum geben könnte, bei dem kein Vortrag parallel läuft, ähnlich wie bei den Lightning-Talks.
Zu der auf dem Kongress gestellten Frage, ob man auf 3 Tage verlängern sollte, kam unisono die Antwort, dass dies nicht so gut wäre. Das wäre nur dann in Ordnung, wenn man Thementage machen würde, so dass sich jeder die Tage herauspicken könnte, die ihn interessieren.
Sowohl von Organisations- als auch von Teilnehmerseite zeigten sich Probleme bezüglich des Zeitpunkts des Kongresses: Die Ferienzeit in Bayern führte dazu, dass wir im Vorfeld der Planung und auch während des Kongresses einige Probleme hatten, alle Leute zusammenzubringen (z.B. Mensa: mussten Getränke u.a selbst holen / 2 Linie bei der Essensaugabe war nicht möglich).
Die mangelnde Präsenz eines Vertreters der Hochschulleitung ist dafür nur ein weiterer Beleg.
Ein viel größeres Problem war die Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen: dem BOA-Symposium und den beiden Web 2.0-Kongressen in Hamburg und Berlin. Bei dieser Konkurrenz ist daher eine geringere Teilnehmerzahl als 2006 verständlich.
Möglicherweise ist eine Lösung, auf das Frühjahr zu wechseln.
Referenten und Vorträge
Die meisten Referenten erwiesen sich als sehr gut oder gut. Die Themen wurden in der Regel kompetent und teilweise enthusiastisch rübergebracht. Dies führte auch im Publikum zu guter Resonanz.
Gerade die „Webkrauts“ zeigten, wie gut die Community der deutschen Webworker ist, und dass man einen Vergleich mit dem Ausland nicht zu scheuen braucht.
Ein einziger Vortrag wurde als schlecht beurteilt. Jedoch muss dies auch im Verhältnis zu den anderen Vorträgen gesehen werden: Wegen des hohen Niveaus der Vorträge wurden Fehler, die bei anderen Events nicht so stark auffallen würden, hier viel deutlicher.
Derselbe Vortrag fiel mir selbst übrigens auch als einziger durch Firmen-/Produktwerbung negativ auf.
Als Glücksfall erwies sich Constatin Gonzalez von Sun.
Ursprünglich als AdHoc-Vortrag geplant, konnte er kurzfristig als Ersatz für den erkrankten Ansgar Hein gewonnen werden. Sein Vortrag Enterprise 2.0 erwies sich dann (für mich) jedoch als Augenöffner.
Erwartet/Befürchtet hatte ich ein Produktwerbevortrag. Gekommen ist jedoch ein Vortrag über gute Open-Source-Philosophie und Umsetzung des offenen Konzepts in Großunternehmen.
Da Herr Gonzalez nun auch von den Webkrauts entdeckt wurde, würde es mich nicht wundern, ihn bald auch bei anderen Kongressen zu sehen.
Grundsätzlich erwies sich das Konzept und die Auswahl der Referenten als gelungen.
Gerade die Konzentration auf Referenten, die wirklich Experten und Entwickler auf Ihren Gebiet sind und nicht PR-Vertreter, wurde von den Teilnehmern honoriert.
Dies ist auch das wesentliche Merkmal, das den Webkongress Erlangen von anderen Kongressen unterscheidet.
Zitat eines Teilnehmers:
Bei anderen Kongressen zahle ich an die Tausend Euro und krieg dann nur einen PR-Vertreter, der mir einen langweiligen Produktvortrag zeigt. Und dann krieg ich noch nichtmal ein Kaffee.
Nach diesem Konzept wollen und werden wir auch weiterhin verfahren. Sprich: Keine Produkte, keine Firmenwerbung in den Vorträgen. Nur Experten. Hautnah und echt.
Keine PR-Zombies.
Preis und Umfang
Einnahmen und Ausgaben (soweit bereits bekannt) haben sich als ausgeglichen erwiesen. Die Veranstaltung ist kein auf Geldgewinn orientierter Kongress und darf es auch nicht sein, da der öffentliche Dienst auch nicht im Wettbewerb zu kommerziellen Angeboten stehen darf.
Es zeigte sich jedoch, dass die gestiegenen Kosten für Verpflegung / Catering durch die leicht erhöhten Teilnehmergebühren gerade noch aufgefangen werden konnten.
Möglicherweise werden weiter steigende Kosten jedoch dazu führen müssen, dass wir beim nächsten Kongress nochmals mehr verlangen müssen.
Da das RRZE auch einen wissenschaftlichen und damit auch lehrenden Auftrag hat, konnten wir diesem mit dem Kongress sehr gut entsprechen.
Ticketing
2006 wurde das gesamte Ticketing selbst von einem Mitarbeiter durchgeführt. Die buchhalterischen Beschränkungen des öffentlichen Dienstes (unter anderem musste ein Amtskonto verwendet werden und es war kein direkter Lesezugriff auf das Konto möglich) führten zu einem enorm hohen zeitlichen Aufwand. Außerdem konnten Teilnehmer nicht auf allen, heutzutage üblichen Zahlungswegen Gebühren zahlen.
Vor diesem Hintergrund wurde dieses Jahr der Dienstleister Amiando genommen. Die Wahl fiel insbesondere deswegen auf Amiando, weil dieser Dienstleister bei der Veranstaltung re:publica erfolgreich zum Einsatz kam und weil er ein Spinoff einer Universität ist. Letzter Punkt ist für unsb esonderes wichtig, da anzunehmen war, dass die besonderen Probleme von Universitäten oder des öffentlichen Dienstes dort bekannt sind.
Die Wahl für Amiando hat sich als richtig und gut erwiesen. Es gab keinerlei Probleme, der Service war gut und immer zuvorkommend; wir sind begeistert.
Ort und Räumlichkeiten
Das größte Problem ist die Verfügbarkeit der Räumlichkeiten, die sich massiv auf die Zeitplanung des Kongresses auswirkt: Die Hörsäle der Technischen Fakultät werden im September überwiegend und teilweise blanko für potentielle Klausuren/Prüfungen reserviert.
Dies war auch der Grund, warum wir so früh im September und noch mitten in den bay. Schulferien,den Kongress veranstalten mussten: Später war kein Termin mehr zu erhalten! Obgleich die Räume möglicherweise trotzdem ungenutzt sind!?!
Hier muss den Verantwortlichen die Frage gestellt werden, inwieweit Kongresse und Veranstaltungen besser unterstützt werden könnten.
Weiterhin muss festgehalten werden, dass die Hörsäle und insgesamt das Mehrzweckgebäude leider etwas in die Jahre gekommen sind. Dies ist teilweise gut sichtbar durch deutliche Schäden an den Wänden, den Stühlen und den Böden.
Dennoch ist die Alternative, die Nutzung des Kongresszentrums der Stadt oder anderer Räumlichkeiten, nicht ohne Probleme machbar. Die Nähe des Mehrzweckgebäudes zum RRZE ermöglicht es erst, viele Dinge zu machen, die anderenfalls nicht so einfach wären: Ein gut funktionierendes WLAN und die Bereitstellung von Computern, sowie die schnelle Unterstützung durch nahe Helfer und das Personal des RRZE.
Abendveranstaltung
Die Abendveranstaltung im Redoutensaal ist offenbar ebenfalls wieder gut angekommen.
Wie auch 2006 war das Ambiente gut und bot Raum für ein allgemeines „get together“.
Zwar gab es ein paar Klagen bzgl. der etwas lauten Musik, aber dies ist immer problematisch bei dem Auftreten einer Band: Livemusik kann man schlecht lauter und leiser drehen.
Die Alternative wäre der Verzicht auf Livemusik gewesen, was allerdings entsprechend negativ für das Ambiente gewesen wäre. Trotzdem wäre auch aus Kostengründen zu überlegen, ob nicht doch die Musik aus der Konserve kommen könnte.
Inoffizielles VIP „Get-Together“
Wie auch 2006 habe ich am Mittwoch Abend ein inoffizielles Treffen mit den Referenten organisiert, die zu diesem Zeitpunkt schon in Erlangen waren.
Es war wiedermal ein sehr schöner Abend, der meines Erachtens auch gut ankam.
Insgesamt waren dieses Mal etwa 15 Referenten dabei.
Presse- und Medienarbeit: Informationen zum Kongress
In diesem Jahr wurde mehr Medienarbeit geleistet als 2006. Dennoch kamen einige Meldungen nicht oder zu spät an.
So wurde uns auch zugetragen, dass aus dem österreichischen und schweizer Raum viele potentielle Teilnehmer zu spät vom Kongress erfuhren und somit nicht mehr kommen konnten, obwohl sie wollten. Ein sehr frühzeitiges Anschreiben ehemaliger Kongressteilnehmer ist deshalb empfehlenswert.
Unklar ist auch, warum einige führende Nachrichtenmagazine, wie beispielsweise Heise.de oder Golem.de trotz wiederholtem, direktem Mailkontakts den Kongress ignorierten.
Es wurde jedoch auch generell darauf verzichtet, für die Meldungen zu zahlen (sieht man vom DPA-Ticker ab). Entsprechende Angebote, eine Meldung zu bringen, wenn wir nicht nur freien Eintritt bieten, sondern auch Spesen, Hotelkosten für einen Journalisten übernehmen und auch noch Teile der Meldung selbst schreiben, erachte ich persönlich als nicht seriös; diese Art von Qualitätsjournalismus möchte ich auch nicht unterstützen.
Bemerkenswert war der Vergleich der Häufung von Interessenten bzw. Anmeldungen bei Nutzung verschiedener Veröffentlichungsmethoden.
So führten die beiden Pressemitteilungen, die über die deutsche Presseagentur (dpa) veröffentlicht wurden, zu keinem signifikanten Ausschlag in der Besucherstatistik des Webauftritts.
Im Gegensatz dazu führten Meldungen in anderen digitalen Medien zu merkbaren Ausschlägen in der Statistik. Besonders fruchtbar erwies sich der Hinweis in einem „Mister Wong“-Newsletter.
Anders war dies noch 2006. Damals führte der DPA-Ticket zu einem deutlichen Anstieg, heuer leider nicht.
Im Vergleich der klassischen und digitalen Verbreitungswege kommt der DPA-Ticker daher sehr schlecht weg, und es ist zu überlegen, ob man auf ihn in Zukunft nicht verzichtet. Denn schließlich kostet dort die Aussendung einer Meldung mit bis zu 300 Worten um die 300 Euro.
Besser berücksichtigt als 2006 wurde der Kongress dieses Mal von der Tagesberichterstattung.
So kam es zu telefonischen Interviews mit BR1 und Antenne Bayern. Als Pressevertreter akkreditiert waren 4 Personen. Zusätzlich zu den akkreditierten Pressevertretern waren unter den Teilnehmern weitere Personen, die zu Pressemedien gehörten.
Die Grußreden von Innenminister Herrmann und Wissenschaftsminister Dr. Goppel waren trotz ihrer persönlichen Abwesenheit ein Highlight und sprechen für die politische Unterstützung eines solchen unkommerziell ausgerichteten Kongresses (Vielleicht auch im Hinblick auf die Landtagswahl am 28.9.2008 ;-)))
2006 wurde der Kongress zwar auch politisch unterstützt, jedoch nicht von dieser Ebene.
Die Website zum Kongress – Nutzung von Mash-Up Techicken und anderen
Zur Nutzung von Amiando habe ich bereits oben etwas gesagt. Einziges Manko an Amiando ist, dass einige Benutzer Probleme mit deren etwas mangelhafter Barrierefreiheit bemerkten.
So wie ich das Amiando-Team aber erlebt habe, denke ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch dieses Problem behoben ist.
Die Website des Kongresses selbst enthält in diesem Jahr viel mehr interaktive und dynamisch kreierte Elemente.
Folgende Online-Dienste und Webangebote werden im Webauftritt genutzt:
MediaWiki
Die Vortrags- und Referentendaten werden über eine Seite aus einer internen Mediawiki-Installation exportiert. Über ein Perlskript wird die exportierte Wikiseite interpretiert und somit die entsprechenden Seiten dynamisch erstellt.
Die Erstellung erfolgt unter Nutzung eines Template-Systems und unter Berücksichtigung von Microformaten.
Blogdienst der Universität Erlangen-Nürnberg
Die aktuellen Meldungen werden auf Basis der RSS-Ausgabe aus dem Webteam-Blog automatisch generiert. Der Blogdienst basiert auf Antville.
Twitter
Für den Webkongress wurde im Twitterdienst ein eigener Kanal twitter.com/wke angelegt. Dieser wurde beim Kongress genutzt, um Kurzmitteilungen zu verbreiten.
Zur Einbettung in den Webauftritt wurde nach dem gleichem Verfahren wie bei den aktuellen Meldungen der RSS-Stream genutzt und über eigenen Templates angepasst. Mit Hilfe von zusätzlichen jQuery wurde zudem noch ein Infomonitor erstellt, der dann auf vorbereiteten Infoterminals angezeigt wurde.
Flickr
Für die Verbreitung und Darstellung von Bildern und Fotos wird Flickr verwendet.
Dabei sollten die Tags wke2008 bzw. wke zur Auszeichnung der Bilder verwendet werden. Bilder mit dem tag wke2008 werden dann auf der Kongress-Website angezeigt.
Mister Wong
Für den Kongress wurde bei dem Social Bookmarking-Dienst Mister Wong ein Webkongress-Account angelegt. Unter diesem Zugang verlinken die Organisatoren solche Webseiten, die für die Besucher des Kongresses interessant sein könnten, beispielsweise die Webseiten der Referenten.
Pavatar
Bei der Darstellung von Kommentaren und Feedbacks werden Avatar-Bilder vor den jeweiligen Beiträgen angezeigt. Diese Bilder basieren auf der (nicht sichtbaren) E-Mailadresse des jeweiligen Autors, welche möglicherweise bei Pavatar mit einem Avatar verknüpft ist.
Google Maps
Die Anfahrtsbeschreibungen werden durch eine optional nutzbare Google Map ergänzt. In der Google Map wurden die Orte zum Kongress und die Hotels der Umgebung markiert.
Insgesamt bin ich doch recht Stolz auf diesen Webauftritt.
Aber als Entwickler habe ich natürlich doch einige Kritikpunkte: So gelang es mir nicht mehr rechtzeitig, die Feedback-Funktionalität prominenter zu verlinken und für die Feedbacks die Ajax-Funktionalität zu aktivieren (serverseitig war ich eigentlch auch fertig, nur für die Webseite fehlte mir die Zeit für den Einbau entsprechender jQuery-Anweisungen.).
Dies hatte natürlich sicher auch einen Einfluß darauf, dass die Feedback-Funktion so wenig genutzt wurde.
Der nächste Kongress
Alle Stimmen, sowohl von Teilnehmern und Referenten, wie auch hier im Haus, sprechen sich für einen nächsten Webkongress aus.
Die Frage ist also nicht unbedingt das „Ob“, sondern eher das „Wann“ und ein bisschen auch das „Wo“. Und auch das „Was“.
Welches Leitthema sollte der nächste Kongress haben?
Aus meiner Sicht wird sich die Nutzung der vorgestellten Techniken verstärken. Die Standardisierung ist auf dem Weg und wird sich durchsetzen. Früher oder später werden auch „Billig“- und Neffendesigner gar nicht mehr die Frage stellen, ob man Barrierefreiheit oder Einhaltung von Webstandards zusätzlich haben will, sondern das gehört ebenso dazu, wie zu jeder noch so kleinen Autowerkstatt die Hebebühne.
Oder um dieses Beispiel weiter zu dehnen: Viele Teenies mit Moped schrauben an diesem rum und friessieren es. Aber nur sehr, sehr naive Naturen würden auf die Idee kommen, diesen Jungs und Mädels ihren Dienstwagen für Reparaturen anvertrauen oder um ihn auf Gasantrieb umzurüsten.
Auch bei Werkstätten – und auch bei kleinen – gibt es Standards und selbstverständliche Dinge. Wer sein Auto zum Reifenwechsel bringt, wird auch nicht gefragt, ob die Reifen auch mit Luft aufgefüllt werden sollen.
Von daher wird der nächste Webkongress möglicherweise nicht mehr allein einen Fokus auf vorhandene Standards legen, sondern viel eher auf die Nutzung dieser.
Beispielsweise in Form von Mikroformaten, Mash-Ups, Webpipes und vor allen Dingen der Nutzung von APIs, wie beispielweise OpenSocial und anderen.
Aber dies ist nur eine erste Idee. Die Call for Paper, die ein 3/4 Jahr vor dem nächsten Kongress stattfinden wird, wird alles natürlich auch etwas in die eine oder die andere Richtung drängen.
Als Organisator möchte ich nunmehr auch ein Fazit zum Webkongress ziehen.
Das gesamte Orgateam ist mit dem Kongress sehr zufrieden. Er war ein voller Erfolg.
Das „größte“ Problem, während des Kongresses waren lediglich die Namensschilder die aus einigen Badgets rausflogen 🙂
Von Seiten der Teilnehmer und Referenten haben wir durchgängig positives Feedback erhalten.
Von daher also: Daumen hoch!
Nach dem Kongress heißt aber auch vor dem Kongress (auch wenn wir es noch nicht fest beschlossen haben, ob und wann der nächste stattfindet).
Daher mache ich nunmehr eine etwas detailliertere Analyse:
Themenauswahl
Die Zusammenstellung der drei Themengebiete fand Zustimmung. Sorge bereitete im Vorfeld die Frage, ob gerade Entwickler von Templates und Javascript-Frameworks zusammenpassen könnten. Und ob auch dann noch eine Kombination von Social Networkern, Bloggern und Vertretern der Netzkultur den Bogen nicht überspannen würde.
Aber die Sorge war unbegründet. Der Bogen zwischen diesen drei Themengebieten konnte erfolgreich gespannt werden: Entwickler und Designer arbeiten Hand in Hand zusammen und sind teilweise selbst als User im Mitmach-Web vertreten. User wiederum nutzen Standards, um im Web aktiv zu sein und nutzen dabei auch moderne Webtechniken. Erst moderne Webtechniken – wie eben gute Frameworks und Templates – erlauben erst das Mitmach-Web.
Zeitplanung; Zusammenstellung und Abfolge der Vorträge
Positiv haben sich für Teilnehmer, Referenten und Organisatoren die Pausen und die Verteilung auf zwei Tage erwiesen. Diese Organisationsstruktur wurde von allen begrüßt, es gab keine negative Meinung hierzu. Lediglich ein Feedback haben wir bekommen, in der eine Verlängerung der Pausenzeit (15 Minuten) gewünscht wurde.
Auch das Konzept und der Einbau von Lightning-Talks und Adhoc-Voträgen wurde sehr positiv aufgenommen. Bei den Lightning-Talks wäre jedoch überlegenswert, hier etwas mehr Referenten zu holen, und dabei auch Leute, die dieses Vortragskonzept kennen und es daher auch so gut und enthusiastisch ausfüllen können wie Jens Grochtdreis.
In der Zeit hätten wir sicher noch jemand weiteren auftreten lassen können.
(Was nicht heißt, dass die Vortragenden schlecht waren! Richtig mitreißen und in Stimmung versetzen konnte jedoch nur Jens Grochtdreis in seinem Lightning-Talk. Jens kennt aber auch den Stil für solche Talks und weiß sie daher einzusetzen. Im Prinzip muss man schon einmal einen Lightning-Talk gesehen haben, um zu wissen, was und wie man diese in Unterschied zu normalen Vorträgen aufziehen kann um daraus noch mehr herauszuholen.)
Die Moderation bei den Lightning-Talks ist auch wichtig, um die Struktur lebendig zu machen. An- und Abmoderation dürfen nicht fehlen, auch der Hinweis ob noch Fragen in den verbliebenen Zeitrahmen passen oder nicht.
In einem Blog wurde Kritik in Bezug auf die zeitliche Abfolge der Vorträge geäußert. Zu recht.
Es wäre sicher schöner gewesen, die Vorträge zeitlich so zu reihen, dass ähnliche Themen aufeinander folgen.
Leider sprach dagegen die Abhängigkeit von anderen Vorgaben: Nicht jeder Referent konnte zu jeder Zeit sprechen. Im Vorfeld der Programmplanung musste gerade hier viel geschoben werden, um alle Wünsche zu befriedigen.
Auch ist es wegen der Ausgewogenheit wichtig, dass bei parallelen Vorträgen überlegt wird, wen und welches Thema parallel zu einem anderen gestellt werden kann.
So wäre es bspw. ein Unding gewesen, Paul Bakaus parallel zu Dirk Jesse zu setzen.
Des Weiteren kamen die Adhoc-Voträge etwas zu kurz: Die Konkurrenz durch die sehr guten Vorträge war meist zu groß, als dass jemand diese verpassen und einen AdHoc-Votrag halten oder hören wollte.
Hier wäre zu überlegen, ob man den AdHoc-Vorträgen einen besseren zeitlichen Raum geben könnte, bei dem kein Vortrag parallel läuft, ähnlich wie bei den Lightning-Talks.
Zu der auf dem Kongress gestellten Frage, ob man auf 3 Tage verlängern sollte, kam unisono die Antwort, dass dies nicht so gut wäre. Das wäre nur dann in Ordnung, wenn man Thementage machen würde, so dass sich jeder die Tage herauspicken könnte, die ihn interessieren.
Sowohl von Organisations- als auch von Teilnehmerseite zeigten sich Probleme bezüglich des Zeitpunkts des Kongresses: Die Ferienzeit in Bayern führte dazu, dass wir im Vorfeld der Planung und auch während des Kongresses einige Probleme hatten, alle Leute zusammenzubringen (z.B. Mensa: mussten Getränke u.a selbst holen / 2 Linie bei der Essensaugabe war nicht möglich).
Die mangelnde Präsenz eines Vertreters der Hochschulleitung ist dafür nur ein weiterer Beleg.
Ein viel größeres Problem war die Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen: dem BOA-Symposium und den beiden Web 2.0-Kongressen in Hamburg und Berlin. Bei dieser Konkurrenz ist daher eine geringere Teilnehmerzahl als 2006 verständlich.
Möglicherweise ist eine Lösung, auf das Frühjahr zu wechseln.
Referenten und Vorträge
Die meisten Referenten erwiesen sich als sehr gut oder gut. Die Themen wurden in der Regel kompetent und teilweise enthusiastisch rübergebracht. Dies führte auch im Publikum zu guter Resonanz.
Gerade die „Webkrauts“ zeigten, wie gut die Community der deutschen Webworker ist, und dass man einen Vergleich mit dem Ausland nicht zu scheuen braucht.
Ein einziger Vortrag wurde als schlecht beurteilt. Jedoch muss dies auch im Verhältnis zu den anderen Vorträgen gesehen werden: Wegen des hohen Niveaus der Vorträge wurden Fehler, die bei anderen Events nicht so stark auffallen würden, hier viel deutlicher.
Derselbe Vortrag fiel mir selbst übrigens auch als einziger durch Firmen-/Produktwerbung negativ auf.
Als Glücksfall erwies sich Constatin Gonzalez von Sun.
Ursprünglich als AdHoc-Vortrag geplant, konnte er kurzfristig als Ersatz für den erkrankten Ansgar Hein gewonnen werden. Sein Vortrag Enterprise 2.0 erwies sich dann (für mich) jedoch als Augenöffner.
Erwartet/Befürchtet hatte ich ein Produktwerbevortrag. Gekommen ist jedoch ein Vortrag über gute Open-Source-Philosophie und Umsetzung des offenen Konzepts in Großunternehmen.
Da Herr Gonzalez nun auch von den Webkrauts entdeckt wurde, würde es mich nicht wundern, ihn bald auch bei anderen Kongressen zu sehen.
Grundsätzlich erwies sich das Konzept und die Auswahl der Referenten als gelungen.
Gerade die Konzentration auf Referenten, die wirklich Experten und Entwickler auf Ihren Gebiet sind und nicht PR-Vertreter, wurde von den Teilnehmern honoriert.
Dies ist auch das wesentliche Merkmal, das den Webkongress Erlangen von anderen Kongressen unterscheidet.
Zitat eines Teilnehmers:
Bei anderen Kongressen zahle ich an die Tausend Euro und krieg dann nur einen PR-Vertreter, der mir einen langweiligen Produktvortrag zeigt. Und dann krieg ich noch nichtmal ein Kaffee.
Nach diesem Konzept wollen und werden wir auch weiterhin verfahren. Sprich: Keine Produkte, keine Firmenwerbung in den Vorträgen. Nur Experten. Hautnah und echt.
Keine PR-Zombies.
Preis und Umfang
Einnahmen und Ausgaben (soweit bereits bekannt) haben sich als ausgeglichen erwiesen. Die Veranstaltung ist kein auf Geldgewinn orientierter Kongress und darf es auch nicht sein, da der öffentliche Dienst auch nicht im Wettbewerb zu kommerziellen Angeboten stehen darf.
Es zeigte sich jedoch, dass die gestiegenen Kosten für Verpflegung / Catering durch die leicht erhöhten Teilnehmergebühren gerade noch aufgefangen werden konnten.
Möglicherweise werden weiter steigende Kosten jedoch dazu führen müssen, dass wir beim nächsten Kongress nochmals mehr verlangen müssen.
Da das RRZE auch einen wissenschaftlichen und damit auch lehrenden Auftrag hat, konnten wir diesem mit dem Kongress sehr gut entsprechen.
Ticketing
2006 wurde das gesamte Ticketing selbst von einem Mitarbeiter durchgeführt. Die buchhalterischen Beschränkungen des öffentlichen Dienstes (unter anderem musste ein Amtskonto verwendet werden und es war kein direkter Lesezugriff auf das Konto möglich) führten zu einem enorm hohen zeitlichen Aufwand. Außerdem konnten Teilnehmer nicht auf allen, heutzutage üblichen Zahlungswegen Gebühren zahlen.
Vor diesem Hintergrund wurde dieses Jahr der Dienstleister Amiando genommen. Die Wahl fiel insbesondere deswegen auf Amiando, weil dieser Dienstleister bei der Veranstaltung re:publica erfolgreich zum Einsatz kam und weil er ein Spinoff einer Universität ist. Letzter Punkt ist für unsb esonderes wichtig, da anzunehmen war, dass die besonderen Probleme von Universitäten oder des öffentlichen Dienstes dort bekannt sind.
Die Wahl für Amiando hat sich als richtig und gut erwiesen. Es gab keinerlei Probleme, der Service war gut und immer zuvorkommend; wir sind begeistert.
Ort und Räumlichkeiten
Das größte Problem ist die Verfügbarkeit der Räumlichkeiten, die sich massiv auf die Zeitplanung des Kongresses auswirkt: Die Hörsäle der Technischen Fakultät werden im September überwiegend und teilweise blanko für potentielle Klausuren/Prüfungen reserviert.
Dies war auch der Grund, warum wir so früh im September und noch mitten in den bay. Schulferien,den Kongress veranstalten mussten: Später war kein Termin mehr zu erhalten! Obgleich die Räume möglicherweise trotzdem ungenutzt sind!?!
Hier muss den Verantwortlichen die Frage gestellt werden, inwieweit Kongresse und Veranstaltungen besser unterstützt werden könnten.
Weiterhin muss festgehalten werden, dass die Hörsäle und insgesamt das Mehrzweckgebäude leider etwas in die Jahre gekommen sind. Dies ist teilweise gut sichtbar durch deutliche Schäden an den Wänden, den Stühlen und den Böden.
Dennoch ist die Alternative, die Nutzung des Kongresszentrums der Stadt oder anderer Räumlichkeiten, nicht ohne Probleme machbar. Die Nähe des Mehrzweckgebäudes zum RRZE ermöglicht es erst, viele Dinge zu machen, die anderenfalls nicht so einfach wären: Ein gut funktionierendes WLAN und die Bereitstellung von Computern, sowie die schnelle Unterstützung durch nahe Helfer und das Personal des RRZE.
Abendveranstaltung
Die Abendveranstaltung im Redoutensaal ist offenbar ebenfalls wieder gut angekommen.
Wie auch 2006 war das Ambiente gut und bot Raum für ein allgemeines „get together“.
Zwar gab es ein paar Klagen bzgl. der etwas lauten Musik, aber dies ist immer problematisch bei dem Auftreten einer Band: Livemusik kann man schlecht lauter und leiser drehen.
Die Alternative wäre der Verzicht auf Livemusik gewesen, was allerdings entsprechend negativ für das Ambiente gewesen wäre. Trotzdem wäre auch aus Kostengründen zu überlegen, ob nicht doch die Musik aus der Konserve kommen könnte.
Inoffizielles VIP „Get-Together“
Wie auch 2006 habe ich am Mittwoch Abend ein inoffizielles Treffen mit den Referenten organisiert, die zu diesem Zeitpunkt schon in Erlangen waren.
Es war wiedermal ein sehr schöner Abend, der meines Erachtens auch gut ankam.
Insgesamt waren dieses Mal etwa 15 Referenten dabei.
Presse- und Medienarbeit: Informationen zum Kongress
In diesem Jahr wurde mehr Medienarbeit geleistet als 2006. Dennoch kamen einige Meldungen nicht oder zu spät an.
So wurde uns auch zugetragen, dass aus dem österreichischen und schweizer Raum viele potentielle Teilnehmer zu spät vom Kongress erfuhren und somit nicht mehr kommen konnten, obwohl sie wollten. Ein sehr frühzeitiges Anschreiben ehemaliger Kongressteilnehmer ist deshalb empfehlenswert.
Unklar ist auch, warum einige führende Nachrichtenmagazine, wie beispielsweise Heise.de oder Golem.de trotz wiederholtem, direktem Mailkontakts den Kongress ignorierten.
Es wurde jedoch auch generell darauf verzichtet, für die Meldungen zu zahlen (sieht man vom DPA-Ticker ab). Entsprechende Angebote, eine Meldung zu bringen, wenn wir nicht nur freien Eintritt bieten, sondern auch Spesen, Hotelkosten für einen Journalisten übernehmen und auch noch Teile der Meldung selbst schreiben, erachte ich persönlich als nicht seriös; diese Art von Qualitätsjournalismus möchte ich auch nicht unterstützen.
Bemerkenswert war der Vergleich der Häufung von Interessenten bzw. Anmeldungen bei Nutzung verschiedener Veröffentlichungsmethoden.
So führten die beiden Pressemitteilungen, die über die deutsche Presseagentur (dpa) veröffentlicht wurden, zu keinem signifikanten Ausschlag in der Besucherstatistik des Webauftritts.
Im Gegensatz dazu führten Meldungen in anderen digitalen Medien zu merkbaren Ausschlägen in der Statistik. Besonders fruchtbar erwies sich der Hinweis in einem „Mister Wong“-Newsletter.
Anders war dies noch 2006. Damals führte der DPA-Ticket zu einem deutlichen Anstieg, heuer leider nicht.
Im Vergleich der klassischen und digitalen Verbreitungswege kommt der DPA-Ticker daher sehr schlecht weg, und es ist zu überlegen, ob man auf ihn in Zukunft nicht verzichtet. Denn schließlich kostet dort die Aussendung einer Meldung mit bis zu 300 Worten um die 300 Euro.
Besser berücksichtigt als 2006 wurde der Kongress dieses Mal von der Tagesberichterstattung.
So kam es zu telefonischen Interviews mit BR1 und Antenne Bayern. Als Pressevertreter akkreditiert waren 4 Personen. Zusätzlich zu den akkreditierten Pressevertretern waren unter den Teilnehmern weitere Personen, die zu Pressemedien gehörten.
Die Grußreden von Innenminister Herrmann und Wissenschaftsminister Dr. Goppel waren trotz ihrer persönlichen Abwesenheit ein Highlight und sprechen für die politische Unterstützung eines solchen unkommerziell ausgerichteten Kongresses (Vielleicht auch im Hinblick auf die Landtagswahl am 28.9.2008 ;-)))
2006 wurde der Kongress zwar auch politisch unterstützt, jedoch nicht von dieser Ebene.
Die Website zum Kongress – Nutzung von Mash-Up Techicken und anderen
Zur Nutzung von Amiando habe ich bereits oben etwas gesagt. Einziges Manko an Amiando ist, dass einige Benutzer Probleme mit deren etwas mangelhafter Barrierefreiheit bemerkten.
So wie ich das Amiando-Team aber erlebt habe, denke ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch dieses Problem behoben ist.
Die Website des Kongresses selbst enthält in diesem Jahr viel mehr interaktive und dynamisch kreierte Elemente.
Folgende Online-Dienste und Webangebote werden im Webauftritt genutzt:
MediaWiki
Die Vortrags- und Referentendaten werden über eine Seite aus einer internen Mediawiki-Installation exportiert. Über ein Perlskript wird die exportierte Wikiseite interpretiert und somit die entsprechenden Seiten dynamisch erstellt.
Die Erstellung erfolgt unter Nutzung eines Template-Systems und unter Berücksichtigung von Microformaten.
Blogdienst der Universität Erlangen-Nürnberg
Die aktuellen Meldungen werden auf Basis der RSS-Ausgabe aus dem Webteam-Blog automatisch generiert. Der Blogdienst basiert auf Antville.
Twitter
Für den Webkongress wurde im Twitterdienst ein eigener Kanal twitter.com/wke angelegt. Dieser wurde beim Kongress genutzt, um Kurzmitteilungen zu verbreiten.
Zur Einbettung in den Webauftritt wurde nach dem gleichem Verfahren wie bei den aktuellen Meldungen der RSS-Stream genutzt und über eigenen Templates angepasst. Mit Hilfe von zusätzlichen jQuery wurde zudem noch ein Infomonitor erstellt, der dann auf vorbereiteten Infoterminals angezeigt wurde.
Flickr
Für die Verbreitung und Darstellung von Bildern und Fotos wird Flickr verwendet.
Dabei sollten die Tags wke2008 bzw. wke zur Auszeichnung der Bilder verwendet werden. Bilder mit dem tag wke2008 werden dann auf der Kongress-Website angezeigt.
Mister Wong
Für den Kongress wurde bei dem Social Bookmarking-Dienst Mister Wong ein Webkongress-Account angelegt. Unter diesem Zugang verlinken die Organisatoren solche Webseiten, die für die Besucher des Kongresses interessant sein könnten, beispielsweise die Webseiten der Referenten.
Pavatar
Bei der Darstellung von Kommentaren und Feedbacks werden Avatar-Bilder vor den jeweiligen Beiträgen angezeigt. Diese Bilder basieren auf der (nicht sichtbaren) E-Mailadresse des jeweiligen Autors, welche möglicherweise bei Pavatar mit einem Avatar verknüpft ist.
Google Maps
Die Anfahrtsbeschreibungen werden durch eine optional nutzbare Google Map ergänzt. In der Google Map wurden die Orte zum Kongress und die Hotels der Umgebung markiert.
Insgesamt bin ich doch recht Stolz auf diesen Webauftritt.
Aber als Entwickler habe ich natürlich doch einige Kritikpunkte: So gelang es mir nicht mehr rechtzeitig, die Feedback-Funktionalität prominenter zu verlinken und für die Feedbacks die Ajax-Funktionalität zu aktivieren (serverseitig war ich eigentlch auch fertig, nur für die Webseite fehlte mir die Zeit für den Einbau entsprechender jQuery-Anweisungen.).
Dies hatte natürlich sicher auch einen Einfluß darauf, dass die Feedback-Funktion so wenig genutzt wurde.
Der nächste Kongress
Alle Stimmen, sowohl von Teilnehmern und Referenten, wie auch hier im Haus, sprechen sich für einen nächsten Webkongress aus.
Die Frage ist also nicht unbedingt das „Ob“, sondern eher das „Wann“ und ein bisschen auch das „Wo“. Und auch das „Was“.
Welches Leitthema sollte der nächste Kongress haben?
Aus meiner Sicht wird sich die Nutzung der vorgestellten Techniken verstärken. Die Standardisierung ist auf dem Weg und wird sich durchsetzen. Früher oder später werden auch „Billig“- und Neffendesigner gar nicht mehr die Frage stellen, ob man Barrierefreiheit oder Einhaltung von Webstandards zusätzlich haben will, sondern das gehört ebenso dazu, wie zu jeder noch so kleinen Autowerkstatt die Hebebühne.
Oder um dieses Beispiel weiter zu dehnen: Viele Teenies mit Moped schrauben an diesem rum und friessieren es. Aber nur sehr, sehr naive Naturen würden auf die Idee kommen, diesen Jungs und Mädels ihren Dienstwagen für Reparaturen anvertrauen oder um ihn auf Gasantrieb umzurüsten.
Auch bei Werkstätten – und auch bei kleinen – gibt es Standards und selbstverständliche Dinge. Wer sein Auto zum Reifenwechsel bringt, wird auch nicht gefragt, ob die Reifen auch mit Luft aufgefüllt werden sollen.
Von daher wird der nächste Webkongress möglicherweise nicht mehr allein einen Fokus auf vorhandene Standards legen, sondern viel eher auf die Nutzung dieser.
Beispielsweise in Form von Mikroformaten, Mash-Ups, Webpipes und vor allen Dingen der Nutzung von APIs, wie beispielweise OpenSocial und anderen.
Aber dies ist nur eine erste Idee. Die Call for Paper, die ein 3/4 Jahr vor dem nächsten Kongress stattfinden wird, wird alles natürlich auch etwas in die eine oder die andere Richtung drängen.